Jubelpropaganda soll Kostenexplosion überdecken

„Wenn die Asfinag nicht spart und mehr einnimmt, explodieren ihre Schulden auf 20 Milliarden Euro“, kritisierte der Rechnungshof erst im August den mangelnden Sparwillen der Asfinag. Trotzdem halten sowohl Asfinag als auch SPÖ und ÖVP am Bau der Linzer Westring-Transitautobahn fest.

„Während der Parlamentsbeschluss für die Westring-Autobahn (Süd- und Nordteil samt Brücke) im Jahre 2002 auf geplanten Kosten von 225 Millionen Euro basiert, soll nun allein der Südteil mit Brücke doppelt so viel, nämlich 451 Millionen Euro, kosten“, zeigt die Linzer Grünen-Umweltsprecherin Gerda Lenger die enorme, nicht vertretbare Kostenexplosion für die mitten durch Linz geplante Transitautobahn auf.

„Dass nun unter Vorwegnahme eines positiven UVP-Bescheids mehr als 800 Menschen an der Waldeggstraße aus ihren Wohnungen vertrieben werden, zeigt einmal mehr, wie sorglos sowohl mit Menschen als auch mit öffentlichen Geldern umgegangen wird“, kritisiert Lenger die Vorgangsweise im Zuge der bevorstehenden Ablösen. Wenn die Stadt Linz im Falle eines negativen UVP-Bescheids in die Besitzverhältnisse für die eingelösten Objekte eintreten würde, mache das die Sache auch nicht besser. Denn ohne finanzielle Verluste für die Stadt würde sich das wahrscheinlich kaum machen lassen, befürchtet Lenger. Zu dem kommt noch ein rüder Umgang mit den BewohnerInnen der abzulösenden Häuser, die sich bisher allein und im Regen stehen gelassen fühlen. Außerdem ist insbesondere für ältere Menschen – abgesehen von den finanziellen und organisatorischen Problemen – der Verlust ihres jahrzehntelangen Zuhauses schwer zu verkraften.

„Die nunmehrige, unverständliche Eile nach dreißigjähriger Diskussion über eine 4. Donaubrücke in Linz rührt wohl daher, dass LH-Stv. Franz Hiesl und Bürgermeister Franz Dobusch noch vor den Gemeinderats- bzw. Landtagswahlen im Herbst 2009 medienwirksam die Schaufeln zum Spatenstich für die Linzer Transitautobahn schwingen wollen“, vermutet Lenger.

„Anstatt Linz mit dem Bau der Westring-Transitautobahn, begleitet von pausenloser, alles überdeckender Jubelpropaganda endgültig unter die Räder kommen zu lassen, müssen stattdessen endlich wirksame ÖV-Projekte wie City-S-Bahn, Ausbau der Summerauerbahn sowie die Stadtbahn Linz-Gallneukirchen-Pregarten verwirklicht werden“, fordert die Linzer Grünen-Umweltsprecherin abschließend zum wiederholten Male eine ÖV-Offensive.

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