Tunnelabgase machen tausende LinzerInnen zu Menschen zweiter Klasse

„Die Aussage, dass nun aus Kostengründen doch keine Abgas-Filter für die Westring-Autobahn eingebaut werden sollen, entlarvt nun alle bisherigen gegenteiligen Behauptungen als Schmäh. Mit den immer wiederkehrenden Beteuerungen wurde aber der Linzer Bevölkerung jahrelang Sand in die Augen gestreut“, kritisiert die Linzer Grünen Umweltsprecherin Gerda Lenger heftig die Aussagen von LHStv. Franz Hiesl und Bürgermeister Franz Dobusch.

Mit den nun geplanten Tunnellüftungen werden sowohl die AnrainerInnen der überdimensionalen siebenspurigen 4. Donaubrücke – insbesondere Donau abwärts (Alturfahr, Donaulände, Innenstadt…) – völlig ungeschützt den Emissionen der durch den Westring ausgelösten Verkehrslawine ausgesetzt sein, als auch alle im Bahnhofsbereich befindlichen bzw. arbeitenden Personen. Die Versicherung, dass am Freinberg keineswegs Abgase austreten würden, macht nun alle anderen Betroffenen zu BürgerInnen zweiter Klasse. Das könnte sich jedoch ebenso wie die nun doch nicht eingebauten Filter im Endeffekt als Schmäh entpuppen, mutmaßt Lenger. Die Umweltsprecherin der Linzer Grünen zeigt sich empört, dass den mit der umweltfreundlichen Bahn anreisenden Fahrgästen im Bahnhofsbereich künftig die Autobahn-Abgase ungefiltert entgegen geblasen werden sollen. Auch an die tausenden Beschäftigten in den Hochhäusern des Bahnhofsviertels denkt offensichtlich niemand.

„Anscheinend werden strenge Emissionsauflagen nur einseitig der Industrie auferlegt. Durch die Westring-Autobahn werde das voestalpine-Ausbauprogramm und damit zahlreiche Arbeitsplätze akut gefährdet“, warnt erneut Lenger.

Mit dem Bau der Westring-Transitautobahn prognostiziert die Asfinag am Bindermichl bis 2025 eine enorme Verkehrszunahme, im Bereich Dornach-Auhof beinahe eine Verdoppelung des heutigen Verkehrsaufkommens: „Wollen Hiesl und Dobusch tatsächlich die zehntausenden betroffenen LinzerInnen durch den Bau einer unnötigen, überteuerten, Schadstoff-emittierenden Transitautobahn mitten durch Linz zu BürgerInnen zweiter Klasse machen?“ fragt Lenger, die als Folge eine verstärkte Abwanderung in Umlandgemeinden befürchtet.

Lenger fordert zum wiederholten Mal eine Abkehr von den Plänen, Linz mit dem Bau der Westring-Transitautobahn endgültig unter die Räder kommen zu lassen und fordert statt dessen den Start einer umfassenden ÖV-Offensive, wie z.B. die Verwirklichung der City-S-Bahn und den raschen Ausbau der Summerauerbahn, für den Großraum Linz.

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