Schwammiger Westring-Vertrag lässt auch Hintertür für Nordteil offen

Nordteil soll „nicht als Bundesstraße“ realisiert werden – Errichtung als „Landesstraße“ aber durchaus möglich – nicht anders ist die völlige Überdimensionierung der geplanten Brücke sowie der Auf-und Abfahrten zu erklären
„Dass der sogenannte „Westring-Vertrag“ im letzten Gemeinderat einfach durchgewunken wurde, und mit der beabsichtigten 5%igen Mitfinanzierung der Stadt Linz zu diesem „Restring“ quasi ein Blankoscheck unterschrieben werden soll, dafür werden sich SPÖ und ÖVP noch verantworten müssen“, kritisiert die Grüne Klubobfrau Gerda Lenger. „In Anbetracht der Tatsache, dass damit die Verkehrsprobleme in Linz nicht gelöst werden, jedoch noch mehr Lärm und Abgase die Lebensqualität der LinzerInnen zukünftig beeinträchtigen würden, und alle LinzerInnen dabei noch zur Kasse gebeten werden sollen, ist diese Vorgehensweise schier verantwortungslos“.

Bei genauerer Durchsicht des „Vertrags“ zeigt sich auch, dass das Schriftstück zahlreiche Lücken und Interpretationsspielräume aufweist:  So soll „der Nordteil der Autobahn durch Urfahr bis an die A7 Mühlkreisautobahn nicht als Bundesstraße realisiert“ werden. Das bedeutet nichts anderes, als dass man sich offen lässt, dieses Stück als Landesstraße zu errichten. „Dann würde noch mehr Geld aus Linz und Oberösterreich fließen, und dann würde es noch einmal richtig teuer“, so Lenger.

Nicht anders sind die völlige Überdimensionierung der Brücke- diese soll ja zweiteilig, siebenspurig, mit einer Gesamtbreite von 47! Metern errichtet werden – und die völlig überdimensionierten Auf- und Abfahrtskleeblätter in den Urfahrwänd zu erklären. Auch aus rein wirtschaftlichen Gründen ist eine Investition von über 500 Millionen Euro für gerade einmal 13% der täglichen EinpendlerInnen nach Linz  völlig widersinnig. „Man will sich offensichtlich noch eine Hintertür offen lassen, um doch noch den Lückenschluss für diese Transitautobahn zu schaffen“, so Lenger.

„Anstatt am Rest-Westring stur festzuhalten, sollte man sich von diesem ökologischen und ökonomischen Unsinnsprojekt endlich verabschieden. Nicht ohne Grund kommen auch  Autofahrverbände wie der ÖAMTC oder der OÖ. Landesrechnungshof zu dem Schluss, jetzt nach sinnvolleren Alternativen im öffentlichen Verkehr zu suchen, anstatt noch mehr wertvolle Zeit mit solchen Fehlplanungen zu vergeuden“, so Lenger.

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