GR Gerda Lenger warnt: Westring mitten durch Linz zerstört Lebensqualität und gefährdet Arbeitsplätze

Grüne bezweifeln enorme Zustimmung zur Westringautobahn – und fordern Offenlegung der Befragung

Anlässlich der heute präsentierten IMAS-Befragung warnt Gerda Lenger, Klubobfrau der Grünen Linz, zum wiederholten Mal vor den negativen Folgen des Westrings für Linz. Die geplante Autobahn wird nicht nur zu einer unzumutbaren Lärm- und insbesondere Abgasbelastung der AnrainerInnen und einer weiteren Abwanderungswelle in Umlandgemeinden sondern auch zu einer ernsthaften Gefährdung des Industriestandortes Linz führen. Linz gilt bereits jetzt nach dem Immissionsgesetz-Luft als Sanierungsgebiet. Die Industrie hat ihre Hausaufgaben gemacht, der Straßenverkehr ist mittlerweile größter Schadstoffemittent, die Grenzwerte sind mehr als ausgereizt.

„An den Messstationen Römerberg und Neue Welt wurde bereits im ersten Quartal 2010 der Jahresgrenzwert für Feinstaub überschritten“, sieht Lenger im Westring eine große Gefahr für den Ausbau und die Absicherung des Industriestandortes Linz. Neue, zum Teil schon sehr konkret geplante Innovationsprojekte, wie im Bereich der voestalpine, könnten aufgrund der prekären Luftsituation nicht genehmigt werden. Der mit einem dadurch bedingten Abbau von Arbeitsplätzen einhergehende Kaufkraftverlust würde in der Folge eine enorme Schwächung des gesamten Wirtschaftsstandortes Linz bedeuten. Eine von der ASFINAG bei arealConsult (Wien) in Auftrag gegebenen Studie, prognostiziert mit dem Bau der A26 für 2025 deutlich mehr Autos für Linz und bestätigt damit das mutwillige Anheizen des Verkehrs auf der Transitroute Berlin-Triest mitten durch Linz. Laut Asfinag fahren heute rund 47.000 Autos pro Tag über die Nibelungenbrücke. Ohne Westring wären es im Jahr 2025 rund 71.500. Mit dem Bau der Autobahn würden dann, so die Prognosen, rund 85.000 Autos die Donau in diesem Bereich queren.

Auch das Lebensministerium stellt dem Westring ein vernichtendes Zeugnis aus: Der Westring widerspricht dem Kyoto-Ziel, unterschreitet die gesamtwirtschaftliche Realisierungswürdigkeit, ist gesundheitsschädlich, „solche Projekte können zur Vernichtung und zum Untergang der innerstädtischen Wirtschaft führen“ (Zitat Lebensministerium Seite 18), zerstört wertvolle Natur und aufgrund von Schadstoffgrenzwertüberschreitungen droht überdies ein Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission. Weiters sind laut Lebensministerium die Einreichunterlagen in großen Teilen mangelhaft und Aussagen oft nicht nachvollziehbar. „Aufgrund der negativen Erfahrungen mit Verkehrsprojekten dieser Art wird schließlich vom Lebensministerium vorgeschlagen, andere Lösungsmöglichkeiten, die anstelle des motorisierten Individualverkehrs die Situation des Öffentlichen Verkehrs verbessern untersucht und umgesetzt werden. Das entspricht genau den seit Jahren formulierten Forderungen der Grünen“, so Lenger.

Lenger fordert eine umfassende Offenlegung der Befragung, „denn es kann nicht sein, dass mehrheitlich jene, die ruhig im Grünen wohnen und meinen, mit dem Westring freie Fahrt zu haben über die Menschen „drüberfahren“, deren Lebensqualität durch Lärm und Abgase zerstört wird. Abschließend fordert Lenger Bürgermeister Dobusch auf, sich als Linzer Bürgermeister endlich für seine Stadt und alle betroffenen LinzerInnen einzusetzen und das Westring-Projekt zu stoppen.

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