Westring: Bundesrechnungshof-Bericht bestätigt Grüne Forderung nach sofortigem Westring-Aus!

Heute legte der Bundesrechnungshof dem Nationalrat den Berichtsbeitrag zum Linzer Westring vor. Wie erwartet übt dabei der Bundesrechnungshof scharfe Kritik an den Planungen. „Der Bericht bestätigt alle unsere seit Jahren vorgebrachten Argumente: So war beispielsweise im Einreichprojekt 2008 noch von Kosten in der Höhe von 451 Millionen Euro die Rede.  Heute, nur vier Jahre später, sprechen wir bereits von Errichtungskosten von rund 646 Millionen Euro – das ist eine Kostenexplosion von über 43%!“, kritisiert die Grüne Kluobobfrau und Mobilitätssprecherin Gerda Lenger.
Auch der erhoffte Nutzen bzw. die großen Entlastungseffekte verpuffen bei näherer Betrachtung ganz rasch und entpuppen sich als inhaltsleere Versprechungen: So schreibt auch der Bundesrechnungshof, dass „im Vergleich zum Bestandsjahr 2005 bei Bau der A 26 Süd auf fast allen Straßenabschnitten mit Ausnahme des oberirdisch geführten Teils der Waldeggstraße und der Rudolfstraße ein erhöhtes Verkehrsaufkommen erwartet wird. Die Realisierung der A26 Süd wird lediglich einen noch höheren Anstieg der Verkehrszahlen verhindern können, weshalb es unabdingbar ist, zur Lösung der Linzer Verkehrsprobleme den gleichzeitigen Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu forcieren“.

Der Bundrechnungshof stellt weiter fest, dass „ein Planfall, der nur den Ausbau von Maßnahmen im öffentlichen Verkehr ohne Bau der A26 betrachtete, NICHT erstellt wurde. So konnte nicht festgestellt werden, welche verkehrlichen Wirkungen durch den alleinigen Ausbau des ÖV möglich gewesen wären“.

„Auf die Potentiale des Öffentlichen Verkehrs ist man bei den Planungen gar nicht lange eingegangen. Stattdessen beharrt man lediglich auf nicht nachvollziehbare Entlastungswirkungen des Westrings, und redet den PendlerInnen ein, dass dieser ökonomisch und ökologisch völlig unverantwortliche Bau der große Wurf im Kampf gegen die täglichen Stauprobleme vor den Toren Linz sei“, kritisiert Lenger. „Enttäuschend, aber aus diesen Gründen auch nachvollziehbar war es wohl auch, dass der zuständige Verkehrslandesrat Franz Hiesl auf unsere Gemeinderatsresolution, er möge uns die vermeintlichen Entlastungseffekte seiner Studien präsentieren, in seiner Antwort nicht eingegangen ist“, so Lenger.

Vom Bericht des Bundesrechnungshofs bestätigt wiederholt Lenger ihre Forderung nach einen sofortigen Stopp der Westring-Planungen: Nicht ohne Grund kommen auch Autofahrverbände wie der ÖAMTC oder der OÖ. Landesrechnungshof zu dem Schluss, jetzt nach sinnvolleren Alternativen im öffentlichen Verkehr zu suchen, anstatt noch mehr wertvolle Zeit mit solchen Fehlplanungen zu vergeuden“, so Lenger. „Die notwendigen Gelder für den längst überfälligen massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs werden nicht mehr vorhanden sein, wenn man zuvor die knappen finanziellen Mittel in maßlos überteuerte, ökologisch unverantwortliche und veraltete Konzepte wie den Westring steckt“.

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