ANSCHOBER: Westring-UVP muss Variante Vorrang für den öffentlichen Verkehr überprüfen

Rest-Westring völlig überdimensioniert und überteuert und keine Lösung für Linzer Verkehrsprobleme – Grüne wollen Aufklärung der Betroffenen und Druck für Öffi-Ausbau in den kommenden Monaten in den Mittelpunkt stellen.

„Der Rest-Westring ist keine Lösung für die Linzer Verkehrsprobleme. Er wird zwar mehrere hundert Millionen Euro kosten, aber die Verkehrsprobleme von Linz teilweise sogar noch verschärfen. Wir werden die Aufklärung über die geplante Umsetzung einer Fehlentscheidung mit allen negativen Auswirkungen auf Verkehr und Luft in den nächsten Monaten in den Mittelpunkt stellen“, so Rudi Anschober. Denn während die WestringunterstützerInnen ankündigen, der Westring werde den Verkehr verringern, ist das Gegenteil der Fall, mit und ohne Westring wird sich nach den aktuellen Prognosen der Linzer Verkehr bis 2025 drastisch verstärken, damit die Schadstoffemission deutlich steigen.
Dennoch wird die einzige Alternative, der umfassende Ausbau des öffentlichen Verkehrs nach dem Grün-Konzept (Stadtbahn Linz-Gallneukirchen-Pregarten, Attraktivierung Mühlkreisbahn samt Einbeziehung in den Hauptbahnhof und Verbindung zur Linzer Lokalbahn, Attraktivierung Linz-Graz, zweite Linzer Schienenachse und Straßenbahnausbau statt wie derzeit lediglich bis zum Harter Plateau weiter bis Traun und Haid) in der vorliegenden Umweltverträglichkeitserklärung zum Westring NICHT untersucht.

Anschober: „Das ist ein schwerer Mangel der UVE, die Umweltverträglichkeitsprüfung muss die Alternative zum Westring untersuchen. Es soll nicht nur der Vergleich zum alleinigen Verzicht auf den Ausbau angestellt werden, sondern auch die Umsetzung der Alternative ÖV-Offensive geprüft werden. Wird dies in der UVP unterlassen, dann ist dies ein klarer Fall für das Höchstgericht.“

Zur Aussage der Betreiber, dass mit dem Westring zumindest der Verkehr am Römerbergtunnel reduziert und damit die Luftschadstoff-Messergebnisse am Römerbergtunnel verbessert werden, stellt Anschober klar: „Bereits in den ersten zwölf Tagen des heurigen Jahres wurde der Grenzwert für Feinstaub PM10 an der Messstelle Römerberg an 5 Tagen überschritten, bei der Messstation Neue Welt jedoch sogar an sechs Tagen und beim 24er Turm sogar an 7 Tagen. Es geht also nicht um eine einzelne Messstation, sondern um die Belastung von ganz Linz. Und die würde leider mit dem Westring und trotz der immensen Investitionen deutlich steigen.“

Am wichtigsten für die Grünen ist jedoch das Schaffen einer breiten Allianz für den Ausbau des öffentlichen Verkehr: „Eine Öffi-Offensive muss den Großraum Linz in diesem Jahrzehnt auf modernen Standard bringen, der vergleichbar ist mit deutschen, schweizer und österreichischen Städten und den Öffi-Anteil bei den Berufspendlern von derzeit dramatisch geringen 17 Prozent auf zumindest 30 Prozent erhöht. Das würde die Zahl der PKW auf den Einfahrtsstraßen um Tausende verringern und damit den täglichen Stau lösen.

„Die PendlerInnen haben ein Anrecht auf attraktive öffentliche Verkehrsmittel wie sie bereits in halb Europa Normalität darstellen. Und die UVP muss diese Alternative überprüfen, sie ist die einzige Chance für die Sanierung der Linzer Luft und damit langfristig auch für das Ermöglichen eines weiteren umfassenden Ausbaus von Industrie und Wirtschaft in Linz.“

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