Werden Schadstofftgrenzwerte für Westring-Projekt zum Problem?

Offensichtlich läuft bei den Westring-Planungen nicht alles so glatt, wie nach außen hin immer behauptet. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, man habe große Probleme mit der Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte. „Nachdem der ursprünglich bereits für September 2008 geplante Start des UVP-Verfahrens in Form der öffentlichen Auflage nun neuerlich von „Anfang des Jahres“ auf „Ende Frühling“ verschoben wurde, deutet tatsächlich alles darauf hin“, fordert die Klubobfrau der Linzer Grünen, Gerda Lenger, einen sofortigen Stopp für die Planungen dieser Transitautobahn mitten durch Linz.

Auswirkungen auf Linz in Zahlen

Die Westring-Autobahn ist das genaue Gegenteil eines Umweltschutzprojektes und wird Linz mit Verkehr überrollen: Mit ihrer Verwirklichung prognostiziert die Asfinag am Bindermichl bis 2025 eine enorme Verkehrszunahme, im Bereich Dornach-Auhof nahezu eine Verdoppelung des heutigen Verkehrsaufkommens. Bereits jetzt befahren die A7 laut einer von der Asfinag 2007 veröffentlichten Studie am Querschnitt Dornach-Auhof im Durchschnitt täglich 55.500 Fahrzeuge (3.600 LKW), bis 2025 werden im Falle des Westring-Baus 89.800 (6.800 LKW) prognostiziert. Am Querschnitt Voest-Brücke befahren im Durchschnitt derzeit täglich 92.100 Fahrzeuge (6.300 LKW) die A7, 2025 werden im Falle der Westring-Errichtung auf der Voest-Brücke 109.900 (10.000 LKW) erwartet. Am Bindermichl rechnet man dann anstatt der nunmehr täglichen 91.700 Kfz (9.300 LKW) mit 125.00 Kfz (12.900 LKW).

Entlastungen nur nach dem Floriani-Prinzip

Eine vom Zivil-Ingenieur-Büro Schimetta Consult erarbeitete Studie aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses mit Datengrundlagen der ASFINAG betreffend „Auswirkungen des Westrings auf das Linzer Straßennetz“ zeigt auf, dass es zwar in einigen Straßen zu Entlastungen kommen wird (z.B. Waldeggstraße Nord -31%), dies allerdings zu Lasten anderer Straßenzüge, in denen der insgesamt mehr werdende Verkehr noch mehr zunehmen wird (z.B. Blumauerstraße +131%) .

Die zu erwartende Verkehrslawine mit all ihren negativen Folgen auf die jetzt schon Lärm und Abgas geplagten BewohnerInnen wird offensichtlich völlig ignoriert.

Anhand der vorliegenden Zahlen ist erwiesen, dass die von Dobusch, Luger, Hiesl & Co versprochenen Verkehrsentlastungen rein nach dem Floriani-Prinzip erfolgen werden und der Verkehr insgesamt noch mehr zunehmen wird. Nachdem sich Feinstaub wochenlang in der Luft hält, ist es absolut kontraproduktiv, durch eine Autobahn noch mehr Verkehr herein zu holen und diesen dann beliebig von einer Straße in die andere zu verlagern.

Es ist skandalös, wie sämtliche gegen das Projekt sprechende Fakten, wie zuletzt das negative Naturschutzgutachten, einfach ignoriert werden und das „öffentliche Interesse“ an einer Transitautobahn von Dobusch und Luger höher bewertet wird als der Schutz von Mensch, Umwelt und Natur vor dieser Autobahn.

Westring gefährdet Industriestandort Linz

„Linz ist bereits Luftsanierungsgebiet und darf nicht mit dem Bau einer Transitautobahn endgültig unter die Räder kommen. Statt dessen müssen bereits lange versprochene ÖV-Projekte, wie die City-S-Bahn/Regio-Liner, Stadtbahn Linz-Gallneukirchen-Pregarten und der Ausbau der Summerauerbahn endlich verwirklicht werden“ fordert Lenger. Denn schließlich drohe ansonsten aufgrund der überzogenen Ausreizung der Luftschadstoffgrenzwerte auch noch eine Gefährdung des Industriestandortes Linz.

Ein Kommentar

  1. Auswirkungen auf Zahlen in Linz
    Hier dürfte sich ein grober Fehler eingeschlichen haben: in Dornach täglich 3600 LKWs, auf der Voest Brücke 6300 LKWs und am Bindermichl zählen Sie 9300 LKWs. Wie soll das möglich sein? Es ist ein und dieselbe Autobahn. Wo fahren rund 6000 LKWs vom Bindermichl aus hin? In die Stadt zum Einkaufen?
    Dass, zurzeit ein Vielfaches Aufkommen, als gewöhnlich, an LKWs unterwegs ist liegt daran, dass in Linz, bzw. OÖ ein enormer Bauboom (Dank der Grünen in der OÖ Landesregierung) vorherrscht. Zum Beispiel: Unionstrasse – Kremstalstrasse, Pasching (PLUS City und Umgebung), B 1 usw. In den Medien sieht man alle Augenblicke die Regierungsmitglieder mit der Schaufel in der Hand: es werden neue Straßen Baustellen eröffnet.
    Nun wir haben Wahljahr in OÖ: vorerst Feuer und Flamme, zu Allem: Ja und Amen gesagt, die Werte billig verkauft, jetzt wird die Rechnung dafür präsentiert.
    Ich habe für jedes Gegenargument Bau A 26 Verständnis, nur bei Ihnen halte dies für: Eröffnung des Wahlkampfes, wofür ich nicht das Geringste Verständnis aufbringen kann.

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